Geschichte der Pfarrei
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Die Pfarrei Burghaslach
war ursprünglich Mutterpfarrei der drei Kirchengemeinden ebenso wie 13
weitere Kirchen. Da ein Pfarrer und
ein Kaplan diese 16 Gotteshäuser zu betreuen hatten, dürften sie nicht oft in
die Dörfer zum Predigen gekommen sein.
Kleinweisach, Altershausen und Pretzdorf waren also Filialgemeinden
der Pfarrei Burghaslach und somit auch an deren Glauben gebunden. Die Einführung der Reformation hängt
deshalb mit der von Burghaslach zusammen. Vermutlich wurde der neue Glauben,
der Protestantismus, erst 1552 eingeführt. Die Einführung des protestantischen Glaubens lässt sich nicht mehr genau fixieren. Die Reformationsbewegung stieß anfangs auf enormen Widerstand der Patronatsherren aus Castell und deren Lehensmänner, die katholischen Freiherrn von Vestenberg. Erst nach langem Streit siegte die evangelische Lehre auch in der Grafschaft Castell und damit auch in der Pfarrei Burghaslach. Nach der Heiligen Rechnung wurde 1589 das Kirchweihfest in Altershausen am 8. Juli, d. h. an Kiliani, gefeiert. An diesem Tag kamen von Burghaslach der Geistliche und der Schulmeister von Haslach, um den Kirchweihgottesdienst zu halten, wofür jeder einen Batz für den Gang erhielt. Die Reformation
fand unter dem Grafen Castell und Freiherrn von Vestenberg schon bald nach 1530
Einzug in die Dörfer des Weisachgrundes.
Die eigenständige Pfarrei Kleinweisach entstand
im Jahr 1765. Damals wurde
Kleinweisach kirchlich von Burghaslach getrennt. Kleinweisach wurde zur Pfarrei erhoben,
nachdem die Gemeindeglieder mit eigenen Mitteln ein Pfarrhaus errichtet
hatten. Kurz nach dieser Zeit wurde
zum ersten Mal ein Kleinweisacher Pfarrer über lokale Grenzen hinaus
bekannt. Ab 1792 zogen Österreicher, königstreue
Franzosen, Italiener, Siebenbürger und Kroaten auf der Hochstraße nach Österreich. Ihr Feldzug gegen die französische Republik
war gescheitert; denn der
republikanische General hatte sie außer bei Flaurus
noch einmal bei Aldhoven (bei Jülich) am 2. Oktober 1794 entscheidend geschlagen und
über den Rhein zurückgetrieben. Hier spielte der Kleinweisacher
Pfarrer (von 1794 bis 1824) Christian F. Buchrucker eine Rolle in der
Geschichte. Er war einer von drei
bedeutenden Pfarrern in seiner Familie.
Sein Nachfolger war sein Sohn Johann C. Buchrucker, Kleinweisacher
Pfarrer von 1826 bis 1831, und dessen Sohn Karl Buchrucker, geboren in
Kleinweisach, war wiederum ein berühmter Pfarrer und Theologe. Public
Domain Pfarrer, Theologe und Autor Karl Buchrucker Karl Buchrucker war u. a. Gründer der
Münchner Inneren Mission. Sein Buch
über seinen Kleinweisacher Großvater, Christian Friedrich Buchrucker, Ein Seelsorgerleben, ist eine
der wichtigen Quellen lokaler Geschichte. Karl Buchruckers Großvater, Pfarrer
Christian F. Buchrucker, war gerade in Richtung Altershausen unterwegs, um den Gottesdienst abzuhalten. Als er die Steige herunterkam, rasteten
dort mehrere Wagen mit verwundeten Franzosen.
Er sprach sie in ihrer Muttersprache an, unterhielt sich mit ihnen
über ihr Schicksal und hielt noch eine Feldpredigt in französischer Sprache
ab. Die Franzosen nahmen diese Worte
dankend an. Als sie wieder
weiterzogen, erzählten sie noch in weiter Entfernung, dass ein Geistlicher an
einem Ort, wo sie es nie für möglich gehalten hätten, Worte des Lebens zu ihnen in ihrer Sprache predigte. Ab 1792 gehörte die Markgrafenschaft Ansbach-Bayreuth zu Preußen. 1796 schaffte Preußen einen großen Teil der Feier- und Aposteltage ab. Altershausen, das zur Pfarrei Kleinweisach
gehörte, gehörte auch zum königlich-preußischen Justizamt
Dachsbach. Deswegen galt das Gesetz
auch in Altershausen. Am 28. September 1796 erhielt Pfarrer Buchrucker vom Justizrat Herrgott in Dachsbach ein
Schreiben. Herrgott hat nämlich dem Pfarrer
Buchrucker verboten am Michaelistag, damals Kirchweihtag in Altershausen, einen
Gottesdienst zu halten. Der Pfarrer hat den Justizrat um die Erlaubnis gebeten, trotzdem predigen zu dürfen. Er erklärte, dass er weder wegen des Feiertags noch wegen der Kirchweih predigen wollte, sondern vielmehr weil die Gemeinde an diesem Tag an der Reihe sei und es ihr "sehr nothtue". Er bekam keine Antwort vom Justizrat. Deshalb ritt er nach Burghaslach und schrieb einen Bericht an das ihm vorgesetzte Castell'sche Konsistorium. Am Morgen des 29. Septembers, d.
h. am Altershäuser Kirchweihtag, ritt Buchrucker wieder nach Altershausen und er hielt seine Predigt.
Während des Gottesdienstes erschienen vor der Kirche zwei preußische
Husaren. Am Ende seiner Predigt verhafteten
die Soldaten den Pfarrer und auf
Befehl des Justizrats brachten sie
ihn nach Dachsbach Erst am nächsten
Morgen verlangte man, dass er sich schriftlich
verpflichtet, in Zukunft die
preußischen Verordnungen zu
beachten. Erst nachdem er das gemacht
hat, wurde er wieder entlassen. Nach dem Aussterben der Reichsfreiherrn zu Vestenberg in Burghaslach (1687), übten die Grafen zu Castell das Kirchenpatronat in der Pfarrei Burghaslach allein aus. Diese überließ im Jahre 1797 der Herrschaft Castell gegen eine Zahlung von 7.250 Gulden alle ihre Pfarrlehen und Pfarruntertanen. Aus den Aufzeichnungen vom
Kleinweisacher Pfarrer Christian F. Buchrucker geht hervor, dass um das Jahr 1800 herum jüdische Mitbürger in Altershausen lebten, um die er sich
besonders bemühte. Über das weitere
Schicksal der jüdischen Bewohner findet sich weder in den Kirchenbüchern noch
in der Biographie Buchruckers ein Nachweis, so dass nur angenommen werden
kann, dass sie später aus Altershausen
wegsiedelten, da ab 1930 mit Sicherheit keine jüdischen Familien
in Altershausen wohnten. Im Jahr 1979
wurde in Kleinweisach ein grosses Gemeindehaus gebaut, das man
übrigens auch für private Veranstaltungen mieten kann. Am Ende der Amtszeit
von Pfarrer Gerhard Kinkelin
wurde 1983/84 unmittelbar
neben dem Gemeindehaus ein neues Pfarrhaus gebaut. Die Kirchengemeinde
Kleinweisach umfasst die Dörfer Burgweisach, Dietersdorf, Dutendorf,
Kienfeld, Kleinweisach und Oberwinterbach. Die Kirchengemeinde
Altershausen umfasst nur das Dorf, und die Kirchengemeinde Pretzdorf
umfasst die Dörfer Hombeer und Pretzdorf. Kirchlich gehört
die Pfarrei zum Dekanat Markt Einersheim und damit zum Kirchenkreis Ansbach- Seit 2000 ist die Pfarrstelle der Pfarrei halbiert. |
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