Geschichte der Pretzdorfer
Kirchengemeinde
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Sonnenaufgang an der Katharinenkirche am Ostersonntag im Jahre 2007 Die Anfänge der Katharinenkirche in Pretzdorf
liegen im Dunkeln. Als Entstehungszeit
wird das Jahr 1250 angenommen. Im
Jahre 1282 wird das zur Pretzdorfer Kirche gehörige
Dorf Hombeer erstmals erwähnt, als Burggraf Friedrich von Nürnberg dem
Kloster Frauenaurach dort einige Güter
übereignete. Das Geschick der Pretzdorfer Kirche ist eng mit dem Namen der Patrizierfamilie
Rieter aus Nürnberg verknüpft. In Pretzdorf stand eine schlichte Kapelle,
deren Turm in seinem unteren Teil noch besteht. Im Dorf hatten die Nürnberger Patrizier Besitz.
Hier errichtete Paul von Rieter im Jahre 1486 aus
dem Nachlass seiner Schwester Magdalena Schürstab eine sogenannte ewige
Pfründe. Der Würzburger Bischof Rudolf
von Scherenberg genehmigte dies und der Pfarrer von Burghaslach war
einverstanden, sofern seine seelsorgerlichen und finanzielle Rechte und
Ansprüche nicht geschmälert würden.
Damals erhielt die Kirche im Großen und Ganzen ihre heutige Gestalt.
Etwa im Jahre 1576 dürfte dann noch die nördliche Empore eingebaut worden
sein. Die Kanzel, so wie der Taufstein, stammen aus dem Jahre 1606. Die Barockzeit fügt dem schlichten Altaraufbau
eine Kreuzigungsgruppe mit einem Ölbild von Golgatha und dahinter Jerusalem,
sowie den Kanzeldeckel hinzu. Auf dem Altar sieht man Christus mit den
beiden Schächern rechts und links abgebildet. Der
Legende nach wird der Schächer zur Rechten Christi mit Dismas
bezeichnet. Er hat bereut, ihm wird
nach Lukas 23,39- Der Schächer zur Linke - Mehrere gemauerte Grüfte befinden sich im Schiff
der Kirche: Direkt vor den Altarstufen dürfte im Jahr 1713 der pietistisch
eingestellte Pfarrer Moser seine letzte Ruhestätte gefunden haben. An der Südwand nahe der Kanzel liegt der
Hauptmann von Ballhorn mit seiner Gattin, die das
Schlösschen in Hombeer bewohnt hatten. Die Rechte an der Pretzdorfer
Kirche waren durch die Jahrhunderte häufig umstritten. Sie war ja eine
Privatkirche der Familie Rieter, die das Recht
hatte, einen Pfarrer mit dem Dienst an der Kirche zu betrauen und ihn auch bezahlte. Dennoch wurde den Rietern
immer wieder das Besetzungsrecht streitig gemacht. So verkauften sie im Jahre 1674 die
Katharinenkirche an den Nürnberger Patrizier Christof Kress von Kressenstein, der gleich im nächsten Jahr eine Glocke
stiftete. Doch auch die Kress hatten wegen der ständigen
Streitereien wenig Freude an dem Gotteshaus und ließen es schließlich am 20.
Juli 1810 im Wirtshaus von Breitenlohe versteigern. Vieles spricht dafür,
dass damals die Gemeindeglieder von Pretzdorf und Hombeer tief in die Tasche
griffen und ihr Gotteshaus ersteigerten, um zu verhindern, dass es zum Stall
und der Friedhof zur Müllgrube wurde. Eine eingreifende Renovierung erfuhr die Kirche
Mitte des 19. Jahrhunderts. In der
Südwand wurden anstelle rechteckiger Fenster drei gotische Fenster mit guten
Profilierungen eingebaut. Die schmalen
Fenster der Nordwand wurden erweitert und der Bogen zum Chorraum etwas
vergrößert. Damals ist auch die
Holzdecke durch eine glatte Putzdecke ersetzt worden. Die ganze Kirche bekam einen grauen
Einheitsanstrich, und die vorhandenen Bodenplatten aus Ziegeln worden mit Solnhofer Platten überdeckt. Ein besonderes Schmuckstück der Kirche ist der
Taufstein. Er bildet das Leben Jesu in
verschiedenen Reliefs ab: Verkündigung an Maria, Geburt im Stall, die Taufe,
die Gefangennahme, der Gekreuzigte und der Auferstandene mit den
Soldaten. Die farbige Fassung macht
den Taufstein zu einer besonderen Kostbarkeit der Kirche in Pretzdorf. |
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